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Laboe - Die Sonnenseite der Kieler Förde

 

Allgemeines

Laboe liegt ca. 19 km nördlich der Landeshauptstadt Kiel. Im zentral örtlichen System des Landes Schleswig-Holstein ist die Gemeinde am äußersten Ende der östlichen Siedlungsachse der Kieler Förde, eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt, gelegen. Etwas entfernt im Norden beginnt um die dänischen Inseln Langeland und Ærø die so genannte „Dänische Südsee“. Laboe liegt am Westufer der feld-, wald- und seenreichen Landschaft Probstei und gehört somit historisch zu Holstein.

 

Laboe hat mehrere Ortsteile, die jeweils ihren eigenen Charakter haben. Die wichtigsten sind das Ober- und das Unterdorf. So befinden sich im Unterdorf die Verwaltung, zahlreiche Geschäfte und der Schwerpunkt des Kur- und Tourismusbetriebes sowie die Häfen. Mit seinem Oberdorf hat Laboe sein altes dörfliches Zentrum bewahrt, das in seiner Grundstruktur als Anlage eines Runddorfes weitgehend unversehrt erhalten ist. Um ein ursprünglich als Anger ausgebildetes Zentrum gruppieren sich zur Mitte hin offene Hofanlagen. Dazwischen liegen noch eine ganze Reihe kleiner Katen und Nebengebäude. Die ursprünglich mit einer Baumreihe alleeartig betonte, sich ringförmig um das Zentrum legende Wegführung hat sich ebenfalls zum großen Teil erhalten. In der jüngsten Vergangenheit vollzog sich im Oberdorf eine wesentliche bauliche Entwicklung der Gemeinde mit der „Wulff’schen Koppel“. In Zukunft sollen im Südosten der Gemeinde mehrere Baugebiete in einer Größenordnung von etwa 600 Wohneinheiten, angrenzend an bereits vorhandene Siedlungen erschlossen werden.

 

Zu den angrenzenden Nachbargemeinden gehören Brodersdorf, Stein, Lutterbek, Wendtorf und Heikendorf. Südlich der Gemeindegrenze befindet sich das Bundeswehrmunitionsdepot Laboe. Der Nahbereich von Laboe umfasst etwa 10.000 Einwohner.

 

 

Geschichte

1226 kam das Gebiet zwischen dem Köhner Mühlbach im Osten und der Hagener Au im Westen sowie der angrenzende Wald in den Besitz des Klosters Preetz, daher der Name Probstei. Laboe wurde zwischen 1226 und seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1240 als Rundangerdorf („Rundling“) angelegt: Um einen kreisförmigen Platz, den Dorfanger, waren die einzelnen Höfe gruppiert (das heutige Oberdorf).

Jedoch bestand vermutlich bereits vorher ein slawisches Fischerdorf namens „Lubodne“, zu deutsch Schwanenort. Der Name stammt aus dem Ostseeslawischen, da Laboe in Wagrien liegt, jenem Teil Holsteins, der vormals slawisch besiedelt war. Vgl. polnisch łabędź, („Schwan“); russisch лебедь / lebed' (dasselbe). Der Schwan ist auch das Wappentier Laboes. Abschleifender Sprachgebrauch machte aus „Lübod’n“ dann nach dieser Auffassung: Lübode, Lüboe, Laboe.

1643 kam es auf dem „Rütersoll“ – beim heutigen Friedhof – zu einer Schlacht zwischen den um die Vormachtstellung an der Ostsee kämpfenden Dänen und Schweden, Laboe wurde bei dem Gefecht fast vollständig niedergebrannt. Beim Mergelgraben wurden fünfzig in einem Massengrab liegende Skelette, Waffenteile und Münzen gefunden.

Von 1796 bis 1808 war der Lehrer und Entdecker der Kuhpockenimpfung Peter Plett an der Schule in Laboe tätig.

Eines der Wahrzeichen Laboes, die Mühle, dreht seit 1872 ihre Flügel. Der Müllermeister Merz hatte sie vom Flügelbauer Mai errichten lassen. 1904 brannte die Mühle ab, wurde 1906 neu erbaut, 1914 (aus strategischen Gründen) wiederum abgebrannt und 1923 von Müller W. Thiessen nochmals aufgebaut. Vor Jahren gewährten die Gemeindevertreter und der Kreisausschuss des Kreises Plön für Erhaltung der Mühle einen namhaften Zuschuss, um sie vor dem angedrohten Abbruch zu retten.

Seit 1875 trägt Laboe den Zusatz „Ostseebad“, um 1900 waren die alten ländlichen Strukturen des vorigen Jahrhunderts zwar noch vorhanden, aber die Wandlung des ländlichen Lebens im Umland der Großstadt Kiel war bereits deutlich vorangeschritten.

Im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform des Landes Schleswig-Holsteins trat die bis dahin amtsfreie Gemeinde Ostseebad Laboe zusammen mit den Gemeinden Schönberg (Holstein) und Stoltenberg mit Wirkung zum 1. Januar 2008 dem Amt Probstei bei, ein Teil der Amtsverwaltung befindet sich im Ort.

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